K-AKTUELL 02-2017

Tag 2 – Donnerstag, 20. Oktober 2016 39 Solutions in market know-how. Besuchen Sie uns: Halle 6 / C28 Nicht nur zur Weihnachts- sondern eher in der Vorweih- nachtszeit: Der Düsseldorfer Weihnachtsmarkt in seiner gan- zen Pracht und Herrlichkeit … Altbier zu bürgerlich-de i- gem Essen. Und für das Alt gilt: Es heißt zwar so, aber ein altes Altbier erhalten Sie in Düsseldorf ganz bestimmt nicht. Ganz im Gegenteil, das dunkel-bernsteinfarbe- ne, würzige Bier wird in Düs- seldorf – nicht nur in der Alt (!) stadt – stets frisch serviert, nämlich vom Fass. Vom (10 bis 50 Liter großen) Fass, das auf der eke steht und aus dem ohne den sonst üblichen Einsatz von künstlich zuge- fügter Kohlensäure das Bier gezap wird. Der Name Alt leitet sich viel- mehr von der alt hergebrach- ten, der obergärigen Brau- weise ab. Bis Ende des 19. Jahrhunderts, bis 1873 der deutsche Ingenieur Carl Lin- de die Kältemaschine erfand, wurde in Deutschland überall obergärige Hefe zum Brauen verwendet. Die wandelt auch bei Temperaturen von bis zu 20 Grad den Malzzucker in Alkohol um und steigt in den Gärbottichen an die Ober ä- che des frischgebrauten Bie- res. Da sorgt sie für den cha- rakteristischen ‚Braugeruch‘, der auch heute noch o durch die Düsseldorfer Altstadt mit ihren fünf noch existierenden Hausbrauereien zieht. So war und ist es auch während der warmen Jahreszeiten mög- lich, ein gutes Bier zu brauen. Untergärige Hefe, mit der Pils oder Exportbiere hergestellt werden, braucht beim Brau- en ständige Kühlung auf 4 bis 9 Grad, was ‚in alten Zeiten‘ schlicht nicht möglich war. Das in der ‚heiß geliebten‘ Nachbarstadt rheinaufwärts bevorzugte Kölsch ist bei al- ler seit 1288 gep egten Ri- valität der Städte und ihrer Bewohner dem Alt übrigens sehr ähnlich. Es wird eben- falls obergärig gebraut, ist aber heller, gelber als das cha- rakteristisch dunkle Alt. Was schlicht an dem verwendeten Malz bzw. dessen Röstung vor dem Altbrauen liegt. Genug der eorie: In der Praxis wird das Alt in Düs- seldorf kühl, aber nicht eis- kalt in etwas gedrungen wir- kenden 0,2-Liter-Gläsern serviert. Auch dies trägt zur Frische bei, hat der schmack- ha e Inhalt – anders als in ei- ner ‚Maß‘ – doch kaum eine Chance, schal zu werden. Und so stellt der Wirt oder der Köbes, wie der Kellner genannt wird, dem Gast in einer ‚typisch Düsseldorfer‘ Kneipe fast schon folgerich- tig unaufgefordert ein fri- sches Alt hin, wenn das Glas leer ist. Foto: Messe Düsseldorf

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