K-AKTUELL 02-2017

Tag 2 – Donnerstag, 20. Oktober 2016 06 PTS ist Ihr Werkstoffspezialist für Hart/Weich-Verbindungen im Mehrkomponentenspritzguss, strahlenvernetzbare Thermoplaste und High-Performance Compounds. PTS Plastic-Technologie-Service, Marketing und Vertriebs GmbH Hautschenmühle 3 91587 Adelshofen/Tauberzell Germany Tel. +49 9865 821 Fax +49 9865 720 info@pts-teknorapex.com www.pts-teknorapex.com THERMOPLAST ELASTOMERE Skin-Typen für Automobil- und Möbelindustrie kratzfest und lichtecht auch in hellen Farben trockene Haptik weichmacherfrei 2K-Verbundhaftung an PP, PA, PC/ABS recyclierbar mit Trägermaterial schäumbar mit chemischen und physikalischen Treibmitteln Dichte < 1,0 g/cm 3 , geschäumt bis 0,4 g/cm 3 Kunstlederoberfläche ideal für Sandwichspritzguss mit PP-Kern und Soft-Touch Oberfläche auch für Folienextrusion PTS -UNI FLEX- S kratzfeste TPE-Blends Besuchen Sie uns: Halle 6, Stand C58-02 Mit Unterstützung von 13 In- dustriepartnern hat das IKV eine Fertigungszelle zur indivi- dualisierten Produktion lokal verstärkter Kunststo -Hybrid- bauteile mit PP-LGF Schaum- struktur aufgebaut. In dieser Fertigungszelle, die live in Hal- le 14 zu besichtigen ist, lassen sich individuelle Bauteillösun- gen erstellen, die an die spezi- schen Bauteilanforderungen adaptiert und gezielt mitein- ander kombiniert werden. Auf der K zeigt das IKV au auend auf der Kombination des er- moplast-Schaumspritzgießens (TSG) mit individualisier- ter thermoplastischer Verstär- kung mit Endlosfasern einen von Schuss zu Schuss variier- Kreuzung aus drei Megatrends IKV bringt mit 13 Partnern Leichtbau, Individualisierung und Digitalisierung in einen Prozess Oben: Prof. Dr. Christian Hopmann (rechts) mit dem verstärkten und Projektleiter Nicolai Lammert mit dem unverstärkten Sattel aus demselben Werkzeug. Das umspritzte Verstärkungstape ist an der spiegelnden Ober äche zu erkennen. Unten: Fertigungszelle für die geschäumten PP-LGF-Sattel mit integrierten Funktionsstrukturen aus FVK. Durch mehrere Varianten lassen sie sich an verschiedene Bedürfnisse anpassen ten Prozess zu einem Tech- nologiedemonstrator in Form eines Sportsattels. Die vollau- tomatische und vom Kunden live beein ussbare Verknüp- fung der kompletten Anlagen- und Messtechnik verdeutlicht den Mehrwert von Industrie 4.0 in der Fertigung. Der Technologiedemonst- rator lässt sich dank unter- schiedlicher Produktionsva- rianten individuell anpassen. Die Messebesucher können den Produktionsprozess aktiv steuern und sich ein persönli- ches Bauteil aus den Varianten gestalten und fertigen lassen. Dabei werden die Produkti- onsparameter Schussvolumen, Bauteildicke und Art der Fa- serverstärkung variiert. Der Sattel besteht aus einem form- gebenden Polypropylen (PP) mit Langglasfaserverstärkung (PP-LGF), einem UD-Laminat an der Oberseite und einem UD-Tape an der Unterseite. Im Wechselspiel dieser Kom- ponenten lassen sich die Bie- geeigenscha en des Bauteils individuell auf die Kundenan- forderungen anpassen. Der Messebesucher kann sich an verschiedenen Standorten auf der Messe über interakti- ve Eingabegeräte aussuchen, welche Variante des Sattels für ihn produziert werden soll und diese in die Fertigungs- planung einp egen. Anforde- rungsorientierte Spritzgieß- und Werkzeugparameter sowie die Option, eine UD-Verstär- kung einzubringen, machen es möglich, Bauteilvarianten un- terschiedlicher mechanischer Eigenscha en zu produzie- ren. Alle hierzu erforderlichen Umsetzungsschritte nimmt die Fertigungszelle autonom vor. In einem nachgeschalte- ten Schritt werden die Bauteile einer Qualitätsprüfung unter- zogen, welche die Geometrie und das Gewicht erfasst. Diese Qualitätsdaten sind zusammen mit den Prozessparametern aus der elektrischen Spritz- gießmaschine Allrounder 520 A von Arburg online abruf- bar und jedem einzelnen pro- duzierten Bauteil zuzuordnen. Dies sichert eine lückenlose Dokumentation der Fertigung, sodass der Kunde die gesamten Produktionsdaten seines Bau- teils von den Eingangsparame- tern bis zur Qualitätssicherung nachvollziehen kann. Die Anlagentechnik besteht aus einem Spritzgießwerkzeug als Kernstück der Produkti- on, erweitert durch die beiden kombinierten Sondertechno- logien. Das Werkzeug ist als Tauchkantenwerkzeug aus- gelegt, um den ermoplast- Schaumprozess über einen Expansionshub zu initiieren. Daneben verfügt das Werk- zeug über kinematische Fixie- rungseinrichtungen, um das aufgeheizte Laminat zu über- nehmen. Diese Fixierungsele- mente können während der Bauteilfüllung sequenziell zu- rückgezogen werden und er- möglichen die Produktion von durchbruchfreien Bauteilen. Projektpartner sind mit ih- ren verschiedenen Kompeten- zen Arburg, ASS, Georg Kauf- mann, GWK, Hasco, HRS INglass, IOS, Kistler, Krelus, Motan-Colortronic, Sabic, Sensopart und Stäubli. Nahe- zu alle genannten Unterneh- men sind auf der K mit eige- nen Ständen präsent. K-AKTUELL sprach am ers- ten Messetag mit Prof. Dr.- Ing. Christian Hopmann, dem Chef des IKV. K-AKTUELL: K-Projekte des IKV waren immer wegwei- send und originell. Was ist dieses Mal die Idee? Prof. Dr.-Ing. Christian Hop- mann: Die Kernidee sind zwei Aspekte: Leichtbau und In- dividualisierung. Beides zu- sammen gibt uns die Mög- lichkeit, das Bauteil Schuss für Schuss auf Kundenwün- sche nach Vorgabe des jewei- ligen Designs abzustimmen. Der Prozess kon guriert sich von Schuss zu Schuss automa- tisch selbst. Der Ö nungshub des Werkzeugs, das Dosier- volumen im Profoam-Prozess und die Tape-Einleger lassen sich verändern. Wie kommt man auf so eine Idee? (lacht) Indem man den Leuten die Hausaufgabe stellt: Verbin- det doch mal Leichtbau mit Individualisierung. Und dann eben ein gutes Team hat, das kreativ die Gedanken kreisen lässt (lacht) . Mit Leichtbau be- schä igen wir uns schon lan- ge. Schäumen kombiniert mit langen Fasern – liegt auf der Hand. Aber den Aspekt der Individualisierung hinein- zubringen, ist das Originelle. Schaum mit und ohne Tape, dazu werden wir auf der K an anderer Stelle auch Einiges se- hen. Die Individualisierung ist das Neue. Individualisierung im Er- scheinungsbild ist bekannt. Individualisierung in der Di- mension im selben Werkzeug eine Besonderheit, oder? Schaumparameter beim er- moplast-Schaumspritzgießen werden schon auf die Anwen- dung abgestellt, aber wenn der Prozess einmal steht, dann läu er. Wie wir es hier tun, also von Schuss zu Schuss Varianten zu fahren, das ist mir auch zuvor noch nicht begegnet. Die 13 Partner waren schnell zu überzeugen? Das war überhaupt kein Pro- blem. Im Gegenteil: Die Un- terstützung war super. Sowohl mit Technologie und Know- how als auch mit Equipment. Es war eine unkomplizierte und tolle Zusammenarbeit. Was ist der nächste Schritt? Was kommt nach diesem Projekt? Das ema Individualisie- rung beschä igt uns im Aa- chener Exzellenzcluster, das ist einer der Schwerpunk- te. Insofern liegt es nahe, die emen integrierte Produk- tion und integrierte Daten- verarbeitung mit dem ema Leichtbau zu verbinden. Das Projekt ist also keine singuläre Idee hier für die Messe … Der Plan ist, das ema in der Forschung weiter zu verfolgen. Wir wollen die Flexibilisierung verbessern, die Reproduzier- barkeit steigern und den Indi- vidualisierungsgrad erhöhen. Da gibt es eine Menge Frage- stellungen, an denen wir arbei- ten werden. Vielen Dank, Herr Professor Hopmann. mlü www.ikv-aachen.de IKV: Halle 14, Stand C16

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