K-AKTUELL 05-2017

Tag 5 – Sonntag, 23. Oktober 2016 02 Full Service Messepartner zur Arabplast und Iranplast 2017 Messestandbau,Reiseplanung,Personal, Catering, Dolmetscher, Marketing... Tel.: +49 211 54039646 info@exhibition-service.eu www.exhibition-service.eu Die US-Kunststo ndustrie pro tiert weiterhin von der Nutzung des günstigen Shale Gas. Aktuell ringt die Branche zwar mit Widrigkeiten, die sich aus den niedrigen Rohsto os- ten ergeben, und die Verarbei- tung legt nicht so schnell zu wie der Bedarf an Kunststo pro- dukten. Aber der fortschreiten- de Ausbau von Produktionsan- lagen, die den Kostenvorteil durch Shale Gas nutzen, erö - net gute Perspektiven. Auch für die Verarbeitung. Die USA werden ihre Positi- on als Netto-Exporteur von Kunststo en mehr und mehr ausbauen, erklärte Michael Taylor, Vice President Inter- national A airs and Trade der Society of the Plastics Industry, auf einer Pressekonferenz bei der K 2016 in Düsseldorf. Bis 2025 werde der Wert der in den USA hergestellten Kunststo e voraussichtlich um 8,1% stei- gen. Die Fertigung von Kunst- sto produkten werde im sel- ben Zeitraum wohl um 4,6 % zulegen. Im laufenden Jahr könne der Gesamtverbrauch der US-Kunststo ndustrie die Marke von 300 Mrd. USD kna- cken, so Taylor. Mit der Einschätzung gibt sich der SPI-Experte vorsichtig op- timistisch. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Bran- che einen geringen Anstieg des Verbrauchs von 0,1 % auf 295,4 Mrd. USD. Damit entwickel- te sie sich so schwach wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Für Gegenwind sorgten vor allem die niedrigen Rohsto - preise. Der Rückgang – in den USA elen die Notierungen im Schnitt um 11,3 % – überwog die positiven E ekte aus dem Anstieg der Produktionsmen- ge von 2,7 % bei Weitem. Der Wert der werksto ichen Poly- merproduktion sackte im Zuge dessen um 7 % auf 72,3 Mrd. USD ab. Die anderen drei Be- reiche der US-Kunststo ndu- strie lagen unterdessen trotz nachlassender Dynamik der US-Kunststo ndustrie auf dem Sprung Position als Netto-Exporteur soll ausgebaut werden Weltkonjunktur im Plus: Der Verarbeitungssektor, der nach wie vor den Löwenanteil der Branche darstellt, wuchs um 2,5 % auf 213,7 Mrd. USD. Der Produktionswert von Werk- zeugen – ein Indikator für die Entwicklung in der nähe- ren Zukun – stieg um 2,2 % auf 3,9 Mrd. USD, und bei den Maschinen gab es einen Zu- wachs von 12,7 % auf 5,5 Mrd. USD. Die Gesamtbranche expor- tierte Waren im Wert von 59,1 Mrd. USD, das sind 4,9 % we- niger als ein Jahr zuvor. Die Importe zogen hingegen um 0,6 % auf 52 Mrd. USD an. So- mit sank der Handelsüber- schuss 2015 um 32 % auf 7,1 Mrd. USD und verzeichnete bereits das fün e rückläu ge Jahr in Folge. Maßgeblich für das neuerliche Absinken des Exportwerts waren die nied- rigen Polymerpreise, denn an- ders als bei den Branchen- importen überwiegt hier der Handel mit Rohsto en (55 %). Die Ausfuhr von Granulaten verzeichnete wertmäßig ein Minus von 7,9 % auf 32,4 Mrd. USD, inBezug auf dieMenge je- doch einen Zuwachs von 2,8 % auf 17,4 Mio. t. Das Top-Ex- portgut war PE-HD mit ei- nem Ausfuhrwert von 2,7 Mrd. USD, gefolgt von PE-LD/PE- LLD (2,3 Mrd. USD), Ethy- len (2,3 Mrd. USD), PVC (2,2 Mrd. USD) und PA (1,8 Mrd. USD). Dem gegenüber stehen Granulat-Einfuhren im Wert von 14,3 Mrd. USD, was einem Rückgang von 7,7 % zum Vor- jahr entspricht. In der Hitliste der Importe rangieren Ethylen, PE und PET ganz oben. Aus der Di erenz von Rohsto ex- porten und -importen ergibt sich ein Handelsüberschuss von 18,1 Mrd. USD. Das sind 8 % weniger als im Vorjahr. Doch der Überschuss dür e in Verbindung mit steigenden Produktionsmengen schon bald wieder nach oben gehen – denn allein bis Ende 2017 sind in den USA zusätzliche PE-Ka- pazitäten von 3,5 Mio. t/a avi- siert. Aktuell verfügen die USA laut der KI-Datenbank Poly- globe über Kapazitäten für 16,1 Mio. t/a PE, 7,9 Mio. t/a PP, 7,5 Mio. t/a PVC und 10 Mio. t/a sonstige ermoplaste. Unter den Handelspartnern mit dem größten Handelsde- zit für polymere Werkstof- fe aus den USA rangiert Me- xiko mit 6,4 Mrd. USD ganz oben. Das De zit dür e künf- tig etwas abschmelzen, denn in dem südlichen Nachbar- land der USA ging im laufen- den Jahr 2016 ebenfalls eine große PE-Produktionsanla- ge an den Start. Dennoch wird Mexiko wohl auch in Zukun die De zit-Liste anführen, an- gesichts des großen Abstands zur Nummer Zwei Brasilien mit 2,6 Mrd. USD. An dritter Stelle ndet sich Belgien mit 1,4 Mrd. USD. Verantwortlich hierfür ist der Hafen von Ant- werpen, der in hohem Maße als Umschlagplatz für Liefe- rungen von US-Granulat in andere europäische Länder dient. Den größten Handels- überschuss im US-Handel mit polymeren Werksto en hat unterdessen Deutschland mit rund 1 Mrd. USD. Mit wei- tem Abstand folgen Frank- reich, Schweden und Italien. In den übrigen Bereichen der US-Kunststo ndustrie weisen die USA ein negatives Han- delssaldo auf. Bei den Kunst- sto produkten stehen Importe von 32,9 Mrd. USD gegenüber Ausfuhren im Wert von 24,8 Mrd. USD. Daraus ergibt sich ein De zit von 8,1 Mrd. USD. Eigentlich nur wegen China, denn der negative Saldo mit der Werkbank der Welt ist mit 12 Mrd. USD höher als das Ge- samtde zit für Kunststo pro- dukte. Überschüsse erzielten die US-Amerikaner vor allem mit den Nachbarländern Mexi- ko und Kanada. Bei den Inves- titionsgütern – den Maschinen und Werkzeugen – beliefen sich die Importe auf kumuliert 4,7 Mrd. USD und die Exporte auf knapp 2 Mrd. USD, woraus sich ein Negativsaldo von 2,7 Mrd. USD ergibt. Die größten De zite stellten sich im Han- del mit den wichtigen Maschi- nenbauländern Deutschland (0,6 Mrd. USD) und Japan (0,5 Mrd. USD) ein. Bei der Presse- konferenz auf der K 2016 gab zudem Mark Garrison, SPI Vice President Member Servi- ces, einen Überblick zum aktu- ellen Stand der US-Kunststo - leitmesse „NPE“ vom 7. bis 11. Mai 2018 in Orlando. Dort richtet der Veranstalter erst- mals eine „Bottle Zone“ ein, einen eigenen Bereich speziell für Maschinenbauer, Preform- Hersteller, Granulat- und Ad- ditivanbieter und sonstige Ak- teure aus dem Flaschensektor. Zur vorherigen NPE im Jahr 2015 kamen 65.800 registrier- te Besucher. aco www.plasticsindustry.org SPI: Halle 13, Stand B91-28 Techmer: Ausbau in USA und Mexiko Die Anziehungskra Mexikos als Automobilstandort lockt auch immer mehr Lieferanten für Kunststo verarbeiter ins Land. Eines der jüngsten Bei- spiele ist der US-amerikani- sche Masterbatch-Produzent Techmer PM. Das Unterneh- men plant die Einrichtung einer Produktionsstätte, bislang noch ohne einen konkreten Stand- ort zu nennen. „Wir haben über einige Jahre hinweg eine star- ke Präsenz im Land aufgebaut“, sagte Techmer-President Ryan Howley. Jetzt folgt man o en- bar den Kunden insbesonde- re aus dem Automobilbau. Die Leitung von Techmer Mexico übernimmt Guillermo Quijano, der auch die Verantwortung für den gesamten lateinamerikani- schen Markt hat. Die auf tech- nische Compounds auf Basis technischer und Hochleistungs- polymere von PP bis PEEK aus- gerichtete Tochtergesellscha Techmer ES nahm erst vor we- nigen Wochen eine Fertigung in New Castle im US-Bundesstaat Delaware in Betrieb. Das neue Werk ersetzt ein älteres in As- ton, Pennsylvania, und verfügt über rund 50 % mehr Produkti- ons äche. Eine Kapazität wurde nicht genannt. Zu Beginn sind 60 Beschä igte vorgesehen, 40 weitere sollen binnen Jahres- frist hinzu kommen. Kün ig will Techmer an dem Standort auch die Aktivitäten bei Materi- alien für den 3D-Druck deutlich verstärken. www.techmerpm.com Techmer PM: Halle 7A, Stand D32 LG Chem setzt ver- stärkt auf Cracker Den Cracker am koreanischen Standort Daesan will LGChem weiter ausbauen. Im Jahr 2019 soll die Ethylen-Kapazität um 230.000 t/a aufgestockt wer- den. Laut der KI-Datenbank Polyglobe verfügt die Anlage derzeit über eine Kapazität von 1,04 Mio. t/a Ethylen. Die Ge- samtkapazität des Unterneh- mens für Ethylen steigt damit auf rund 2,43 Mio. t/a. Zudem soll bis Mitte 2017 eine von zwei PS-Linien am Standort Yeosu mit derzeit 50.000 t/a Solvay stärkt PA-Com- poundierung in Mexiko Ein weltweit sechstes Werk für Polyamid-Compounds der Marke „Technyl“ errichtet die Subsparte Engineering Plastics von Solvay im mexikanischen San Luis Potosi. Die neue An- lage mit einer Initialkapazität von 10.000 jato soll im drit- ten Quartal 2017 in Betrieb genommen werden, berich- tete Engineering Plastics-Ge- schä sführer Peter Browning im Gespräch mit K-AKTU- ELL. Ziel ist die Versorgung der Märkte Automobilbau und Konsumgüter in Nordameri- ka mit PA 6- und 6.6-Mate- rialien sowie in geringerem Umfang auch PA-Spezialitä- ten. Insbesondere in Mexiko wächst die Automobilbranche stark: Bis zum Jahr 2020 will das Land die Stückzahl mon- tierter Pkw von derzeit 3,3 auf 5 Mio. Fahrzeuge bringen – das wäre ein Zuwachs von 50 % innerhalb von fünf Jahren. Die Solvay-Compoundierung wird dabei auf dem Gelände des südkoreanischen Kunden Chunil Engineering installiert. Das Spritzgießunternehmen, das auf technische Teile für den Automobil-Antriebsstrang spe- zialisiert ist, errichtet an dem Standort gerade selbst das ers- te Werk außerhalb des Heimat- marktes Südkorea. Ende des Jahres 2016 soll die Chunil Me- xico SA de CV den Betrieb auf- nehmen. www.solvay.com Solvay: Halle 6, Stand C61 Kapazität zu einer ABS-Pro- duktion mit 30.000 t/a kon- vertiert werden. Die Maßnah- men seien abgestimmt mit der aktuellen Initiative der südko- reanischen Regierung zur Re- strukturierung der Petroche- mie-Industrie des Landes, teilt LG Chem mit. Die Industrie ist aufgefordert, die Kapazitä- ten in Reaktion auf die massive Ausweitung der chinesischen Petrochemie anzupassen. Chi- na ist der mit Abstand wich- tigste Abnehmer der Chemie- Produktion Südkoreas. www.polyglobe.net www.lgchem.com KI Polyglobe: Halle 6 Stand C28 LG Chem: Halle 6 Stand D21

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