K-AKTUELL 02-2017

Tag 2 – Donnerstag, 20. Oktober 2016 04 gleichsweise geringen Schaden führt. Allerdings würde ich mir eine di erenzierte Betrachtungsweise wünschen. Um beim Bei- spiel Tragetaschen zu bleiben: Derzeit verbraucht jeder Deutsche 75 Tragetaschen pro Jahr, das entspricht einem Umweltschaden, der mit 40 km Autofahren vergleichbar ist. Darüber redet aber keiner. SERVO DRIVEN HOT RUNNER FOR ACCURATE, EASY AND FLEXIBLE FLOW CONTROL Hall 01 Booth B08 „Selbst wenn nicht jeder Verbraucher genaue Zahlen kennt, so hat sich doch in der Vergangenheit das Image der Kunststo e deut- lich verbessert“, freut sich IK-Geschä sführer Ulf Kelterborn. Kunststo verpackungen sind auf Wachstumskurs, ihre breite Ak- zeptanz auch. Schließlich sei der ökologische Schaden durch das Verderben von Lebensmitteln oder die Beschädigung wichtiger Güter meist größer als der ökologische Schaden durch die Her- stellung einer geeigneten Verpackung. So würden für die Herstel- lung von 1 kg Rind eisch rund 14 kg CO 2 freigesetzt, während für seine Verpackung nur etwa 200 g entstehen. Bei der Herstellung eines Laptops würden sogar rund 100 kg CO 2 gebildet. Mit vielen Initiativen und Au lärungsarbeit bemüht sich die IK nicht nur in Unternehmen, sondern auch bei jedem einzelnen Mitarbeiter darum, das Bewusstsein für die Verpackung und die damit verbundenen ökologischen Risiken und Chancen zu schär- fen. Eine dieser Aktivitäten ist die Initiative „Null-Granulat-Ver- lust“, mit der die IK laut Ulf Kelterborn eine Vorreiterrolle in der gesamten Branche einnimmt. Schon heute beteiligen sich rund 50 Unternehmen. K-AKTUELL traf den IK-Geschä sführer am K- Au akt zum Gespräch. K-AKTUELL: Wie schätzen Sie die momentane wirtscha liche Lage in der deutschen Kunststo verpackungsbranche ein? Ulf Kelterborn: Das Jahr 2016 ist bisher sehr gut verlaufen und zwar quer durch alle Segmente. Die Branche verzeichnet sowohl bei Industrieverpackungen als auch bei Konsumgütern deutliche Umsatzzuwächse im hohen einstelligen Bereich. Worauf führen Sie das zurück? Gründe für die positive Entwicklung sind der sehr gute Binnen- markt und der stabile Arbeitsmarkt. Auch hat das Exportgeschä zugenommen, da sich in den südeuropäischen Ländern eine Er- holung der Marktlage abzeichnet, trotzdem bleiben die Zahlen hinter dem starken Binnenmarkt zurück. Inwiefern schadet denn beispielsweise die Tragetaschen-Diskus- sion der Verpackungsbranche? Meine Einschätzung ist, dass Kunststo e beim Verbraucher über- haupt kein Imageproblem mehr haben. Probleme werden eher von den Medien herau eschworen, was aber nur zu einem ver- „Das Image von ‚Plastik‘ ist gut!“ Ulf Kelterborn erklärt IK-Initiative „Null-Granulat-Verlust“ IK-Geschä sführer Ulf Kelterborn am Stand der Verarbeiterverbän- de in Halle 8a Welche Rolle spielt hier die IK? Natürlich sehen wir uns in der P icht, für Au lärung zu sorgen. Das machen wir in den einzelnen Sitzungen mit unseren Mit- gliedsunternehmen, durch Zusammenarbeit mit anderen Ver- bänden, aber auch durch spezielle Initiativen, in denen wir versu- chen, jeden einzelnen Mitarbeiter mitzunehmen. Ein Beispiel für eine solche Initiative ist „Null-Granulat-Verlust“ … Ziel der Initiative ist es, innerhalb eines Kunststo verarbeitenden Betriebes dafür zu sorgen, dass kein Granulat verschüttet wird und in die Kanalisation gelangt und somit kein Beitrag zu Marine Litter leistet. Dazu sind nur ganz einfache Maßnahmen wie bei- spielsweise Siebeinsätze in Gullis oder die Nutzung eines ausrei- chend großen Trichters beimUmfüllen von Granulaten nötig, um nur einige Beispiele zu nennen. Wie erreichen Sie denn hierbei den einzelnen Mitarbeiter? Wir haben für die Unternehmen einen Leitfaden erstellt, wie alle Mitarbeiter eingebunden werden können. Hierzu gehören Auf- klärungs lme über Marine Littering und beispielsweise Tafeln, die im Betrieb aufgehängt werden, auf denen der korrekte Um- gang mit Granulaten erklärt wird. So banal diese Dinge klingen mögen, der Erfolg gibt uns Recht. Mit vielen kleinen Schritten ge- lingt es teilnehmenden Unternehmen nicht nur innerhalb des Be- triebes eine Verbesserung zu erzielen. Die Mitarbeiter nehmen das Bewusstsein für einen sinnvolleren Umgang mit Kunststo en auch mit in ihren persönlichen Alltag. Welches Unternehmen kann an der Initiative teilnehmen? Jedes Mitgliedsunternehmen der IK kann teilnehmen. Bisher ha- ben dies schon rund 50 Unternehmen getan. Wir freuen uns über das rege Interesse und können nur jedem Unternehmen empfeh- len, Mitglied zu werden und sich ebenfalls zu beteiligen. Vielen Dank, Herr Kelterborn. kre www.ik-verband.de IK: Halle 8a, Stand F11-1 Mit fast 20 % Umsatzplus hatte die Wittmann-Gruppe das Ge- schä sjahr 2015 abgeschlos- sen. Für dieses Jahr erwartet Michael Wittmann eine Stei- gerung um 5,7 % auf 380 Mio. EUR. Der Geschä sführer der Wittmann Holding und der Wittmann Kunststo geräte GmbH ist zufrieden und ver- kündete während der gestri- gen Pressekonferenz sogleich das für 2017 angepeilte Um- satzziel: 400 Mio. EUR. Um mit dem stetigen Wachs- tum Schritt halten zu können, baut die Wittmann-Gruppe ihre Kapazitäten seit Jahren kontinuierlich aus, die Mitar- beiterzahl ist mittlerweile auf 2.160 angewachsen. Neben be- reits laufenden Expansionen startet Wittmann in wenigen Wochen mit der Ausweitung der Produktions äche am Wittmann-Battenfeld-Stand- ort in Kottingbrunn/Öster- reich, die insbesondere der an- haltend hohen Nachfrage nach Großmaschinen der Baureihe MacroPower sowie servohy- draulischenSmartPower-Ma- schinen geschuldet ist. Das ungebremste Interesse an Automations-Equipment, vor allem großen Robotern, ziehtu.a. den Ausbau von Pro- duktions äche sowie eine Neuanordnung der Fließfer- tigungim Roboter-Werk in Wien nach sich. Und obwohl erst im Oktober 2015 ein neu- es Produktionsgebäude für die Schüttguttechnik eingeweiht wurde, „haben wir nach einem Jahr festgestellt, dass für den Herbst 2017 ein weiterer Aus- bauschritt um 2.600 m² nötig wird“, so Michael Wittmann. Gemeinsam mit Georg Tin- schert, Geschä sführer von WittmannBattenfeld, infor- mierte Wittmann zudem über neue Produktentwicklungen zur K. Dazu zählen u.a. neue Steuerungsgenerationen so- wohl für die Spritzgießma- schinen (Unilog B8) als auch die Roboter (R9), ein vollelek- trischer Schnellläufer für Ver- packungen (EcoPowerXpress 400), eine 2K-Version für den Mikrospritzguss (MicroPow- erCombimould), der Ausbau der Großmaschinenserie bis 20.000 kN (MacroPower 2000) sowie ein Tool für eine plan- bare, zustandsabhängige War- tung (Condition Monitoring System CMS), das Wittmann als „ein Highlight im Rahmen der Umsetzung der Indust- rie-4.0-Strategie“ bezeichnet. In diesen Kontext fällt auch das unternehmenseigene Kon- zept „Wittmann 4.0“ zur Ver- netzung von Maschine und Peripherie. Hierfür wurde ein eigener Router entwickelt, der als Kernelement für die Da- tensicherheit im gesamten Sys- tem wirkt: Nur Geräte, die sich eindeutig am Router als Witt- mann-4.0-Geräte authenti - zieren, erhalten Zugri in die Arbeitszelle. Durch den Router entfällt die manuelle Vergabe von IP-Adressen für die einzel- nen Geräte in einer Zelle.Der Router ist in die Spritzgießma- schine integriert und mit der angebundenen Peripherie so- wie dem Netzwerk des Kunden verbunden. „Die IP-Adresse des Routers ist die einzige, um die sich der IT-Administrator im Spritzgießbetrieb kümmern muss, alles andere ist lokal“, fasst Michael Wittmann den Hauptvorteil zusammen. sra www.wittmann-group.com Wittmann: Halle 10, Stand A04 Wittmann Battenfeld: Halle 16, Stand D22 Mit Wachstum Schritt halten Wittmann-Gruppe baut Fertigungskapazitäten massiv aus Michael Wittmann, Geschä s- führer Wittmann Holding und Wittmann Kunststo geräte: „Der Au ragseingang ist auf hohem Niveau.“ Georg Tinschert, Geschä sfüh- rer Wittmann Battenfeld: „In wenigen Wochen starten wir die Produktionserweiterung in Kottingbrunn.“

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