K-AKTUELL 03-2017

Tag 3 – Freitag, 21. Oktober 2016 11 � Niedrigste Formaldehyd-Emissionen � Minimierter Formbelag im Spritzgusswerkzeug � Höchste Verarbeitungsstabilität � Produkt-Typen für den Standard- und Spezialitätenbereich www.terplastics.com www.tergroup.com EMISSIONSREDUZIERTE MATERIALIEN FÜR DEN AUTOMOBIL-INNENRAUM POM TER Plastics auf der K 2016 Halle 8a Stand F33 Gewicht, Material, Energie und letztendlich Kosten einsparen sind die drängenden Faktoren im Leichtbau, der als Schlüsselfak- tor im Umgang mit schwindenden Ressourcen gilt. Rund 1,4 Mil- lionen Ergebnisse spuckt Google für den Begri aus. Noch häu- g als Zukun sthema betitelt, zeigen die vielfältigen Exponate der K 2016, wie weit die ematik bereits in der Gegenwart angekom- men ist. Die ursprünglich mit den Vorgaben der Automobilindu- Leichtbau: Wenn weniger mehr ist Wirtscha liche Verbundtechnik durch gebündelte Arbeitsschritte Geschäumt und individuell verstärkt Exponat: Individualisierbare Produktion von geschäumten, exibel und endlosfaserverstärkten Hybridbauteilen Produkt/Demonstrator: Sportsattel, der individuell von Schuss zu Schuss lokal verstärkt werden kann. Anlage: Elektrische Spritzgießmaschine Allrounder 520 A mit Profoam- Granulatschleuse, „atmendes“ Werkzeug mit konturnaher Kühlung, mit dem sich Sattel in unterschiedlicher Härte, Dicke und Gewicht ausfor- men lässt. Prozess: Der aus formgebendem PP-LGF-Schaum gefertigte Sattel wird wahlweise um UD-Laminate an der Ober- und Unterseite ergänzt. Die im Schaumspritzgießprozess genutzte Profoam-Technologie sorgt für materialschonende Verarbeitung des PP-LGF, erzielt große Restfaser- längen im Bauteil. Das Konzept verbindet die gewichtsspezi schen me- chanischen Eigenscha en von FVK-Materialien mit dem Automatisie- rungspotenzial des Spritzgießprozesses. Macht wirtscha lichen Einsatz individuell wirkender Verstärkungseinleger im Spritzgießprozess mög- lich. Zykluszeit rund 60 s. Besonderheit: Fertigung im Sinne des Industrie-4.0-Ansatzes vernetzt, Messebesucher können den Produktionsprozess aktiv steuern, sich ein personalisiertes Bauteil aus den Varianten aussuchen und fertigen lassen. Produktionsparameter Schussvolumen, Bauteildicke und Art der Faser- verstärkung können von Schuss zu Schuss variiert werden. Prozessdaten über Smartphone-App rückverfolgbar. Partner: Arburg, ASS, Georg Kaufmann Formenbau, GWK, Hasco, HRS ow, IOS, Kistler, Krelus, Motan, Sabic, Sensopart und Stäubli www.ikv-aachen.de IKV: Halle 14, Stand C16 Sto schlüssig verbunden Exponat: Vollautomatisierte Produktion von Kunststo /Metall-Hybrid- bauteilen Demonstrator: Hybrid-Strukturbauteil Anlage: Elektrische Spritzgießmaschine EcoPower 110 mit Werkzeug des IKV Aachen, Wittmann-Roboter Prozess: Für das Tiefziehen und Hinterspritzen von Blechronden im Spritzgießwerkzeug wird das mit einem Ha vermittler speziell behan- delte Blech mit Roboter in das Werkzeug eingelegt und beim Schließvor- gang mit einem Stempel tiefgezogen. In der Folge wird das umgeform- te Blech mit einem PA 610-GF30 hinterspritzt. Das fertige Hybridbauteil wird entnommen und abgelegt. Besonderheit: Das vom IKV Aachen entwickelte Verfahren vereint Tief- ziehen und Hinterspritzen der Metallkomponente in einem Arbeitsgang im Spritzgießwerkzeug, sodass die Fertigung automatisiert werden kann. Die sto schlüssige Verbindung liefert der Copolyamid-Ha vermittler Vestamelt Hylink von Evonik. Da keine weitere Verbindungstechnik nö- tig ist, reduziert sich das Gewicht um bis zu 20 Prozent gegenüber her- kömmlichen zweistu gen Verfahren. Partner: IKV Aachen, Wittmann-Gruppe, Evonik www.wittmann-group.com Wittmann Battenfeld: Halle 16, Stand D22 Verstärkt und gleich veredelt Exponat: Großserientaugliche In-mould-Decoration von thermoplasti- schen Verbundbauteilen Produkt/Demonstrator: Robustes, einsatzfertiges Gehäuse mit hochwerti- ger Ober äche in extremer Dünnwandtechnik (0,6 mm Wanddicke) Anlage: Vertikalmaschine Insert 500V/130 single mit Rolle-zu-Rolle-IMD- Einheit, Mehrachsroboter easix für Halbzeug- und Fertigteilehandling, Infrarot-Ofen zum Au eizen der Organobleche (entwickelt und gefertigt von Engel) Prozess: Formgebung und Funktionalisierung der Organobleche im Spritzgießprozess (Organomelt), Optimierung der Ober ächenqualität durch die variotherme Werkzeugtemperierung (Variomelt) und In-mould- Decoration (IMD) zur optischen und funktionalen Veredelung von Ober- ächen direkt im Spritzgießwerkzeug. Besonderheit: Umformen, umspritzen und dekorieren in einem Schritt. Das thermoplastische endlosfaserverstärkte Halbzeug wird im Spritzgieß- werkzeug umgeformt und mit Kunststo umspritzt, im selben Schuss wird das Bauteil mit Folie dekoriert. Dieser e ziente One-Shot-Prozess verkürzt die Dekoration von Composites deutlich, weil die sonst üblichen Lackier- und Schleifarbeiten entfallen. Partner: Entwicklungskooperation mit Bond-Laminates und Leonhard Kurz www.engelglobal.com Engel: Halle 15, Stand C58 Jederzeit rückverfolgbar Exponat: Seriennahe Zelle für das ermoformen und Hinterspritzen von Organoblechen Produkt/Demonstrator: Prototypenbauteil für Automobilindustrie Anlage: Fertigungszelle CX 300 FiberForm mit in die Standardeinhausung integrierter Mehrfachkinematik Prozess: Im FiberForm-Prozess werden die Organoblech-Halbzeuge zu- nächst aufgeheizt, im Spritzgießwerkzeug umgeformt und anschließend mit ebenfalls faserverstärktem Polymer hinterspritzt. Mit eigener Regelung für IR-Strahler wird der Au eizvorgang in die Prozessdatenerfassung inte- griert. Kurze Zykluszeiten durch das Entkoppeln von Einlegen des Organo- blechs und Bauteilentnahme über intelligentes Automationskonzept. Besonderheit: Lückenlose Rückverfolgbarkeit im Sinne von Industrie 4.0: In Maschineneinhausung integriert werden QR-Codes mit qualitätsorien- tierten Prozessdaten gedruckt und auf das Bauteil geklebt. Kompakt: Inte- gration des gesamten Handlings in die Standard-Maschineneinhausung. Partner: Lanxess, Bond-Laminates, Christian Karl Siebenwurst www.kraussmaffei.com KraussMa ei: Halle 15, Stand C24 Der Sportsattel kann individuell von Schuss zu Schuss lokal verstärkt werden. Geschä sführer Georg Tinschert mit dem direkt im Werkzeug umgeformten und umspritzten Blech-Kunststo -Demonstrator. Kooperationspartner (v.l.n.r.): Arthur Rieb (Projektleiter Anwen- dungsentwicklung bei Bond-Laminates), Heinz-Wolfgang Rasin- ger (Leiter Geschä sbereich Teletronics bei Engel) sowie Martin Hahn (Leiter Anwendungsentwicklung bei Kurz). Stefan Schierl, Technologieentwicklung bei KraussMa ei, zeigt ein für die Automobilindustrie konzipiertes Prototypenbauteil. strie vorangetriebenen Leichtbau-Aktivitäten spielen heute ihre Vorzüge zusätzlich in anderen Branchen aus. Dazu gehören natür- lich Energietechnik, Lu fahrt und Bauindustrie, aber auch Sport und Freizeit, Verpackung, Medizin oder die Möbelindustrie. Ne- ben dem physikalischen Schaumspritzgießen sind mit der Verar- beitung von Organoblechen zwei Leichtbau-Schwerpunkte aus der Spritzgießtechnik hier in Düsseldorf auszumachen. Faserverbundwerksto e sind aus Automobil- und Flugzeugbau nicht mehr wegzudenken und gewinnen zunehmend an Bedeu- tung. Nach wie vor muss noch an der Kostenschraube bei der Herstellung gedreht werden. Kostengünstiger, skalierbar und au- tomatisierbar müssen daher die Technologien sein. Diesen Ent- wicklungsschwerpunkt spiegelt auch die K 2016 wider. In der Organoblech-Verarbeitung zielen die Bestrebungen auf robustere und e ziente Prozesse ab. KraussMa ei etwa präsen- tiert eine seriennahe Fertigungszelle für das ermoformen und Hinterspritzen von Organoblechen zur Produktion eines Pro- totypenbauteils für die Automobilindustrie. ermoplastische endlos-faserverstärkte Halbzeuge kommen bei Engel als extrem dünnwandige Gehäuse bereits fertig dekoriert aus der hochau- tomatisierten Zelle, der Kombination mit In-Mould-Decorati- on sei Dank. Ein Blick lohnt auch bei Wittmann Battenfeld auf das Tiefziehen von Blechronden im Spritzgießwerkzeug vor dem Hinterspritzen zu einem Hybrid-Strukturbauteil – in einem Ar- beitsgang. K-AKTUELL hat einige interessante Exponate aus der Verbund-Spritzgießtechnik zusammengefasst. sra

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