K-AKTUELL 03-2017

Tag 3 – Freitag, 21. Oktober 2016 09 Engineering Value Nur mit einer hohen Gesamtanlageneffizienz (Overall Equipment Efficiency – OEE) erzielen unsere Kunden das bestmögliche Ergebnis für ihr Unternehmen. Deshalb stellen wir maß- geschneiderte Maschinen und Anlagen sowie perfekt ineinandergreifende Serviceleistungen bereit, die Ihre Fertigung wirtschaftlicher und auch nachhaltig wertbeständiger machen. OEE Plus Ihr Mehr an Wirtschaftlichkeit kraussmaffeiberstorff.com/oee K2016, Halle 15, Stand B27/C24/C27/D24 „Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunst- sto en in Deutschland 2015“ lautet der Titel der Unter- suchung, die in der Kunst- sto ranche o nur mit dem Namen der beau ragten Ge- sellscha kurz und knapp als „Consultic-Studie“ genannt wird. Dr. omas Probst, Re- cycling-Experte beim bvse, und Claus-Jürgen Simon, Chef-Statistiker bei Plastics- Europe Deutschland, stellten als Mitau raggeber die Studie auf der K-Messe am Donners- tag im Science Campus in Hal- le 7a vor. Die Eckdaten: Rund 18,5 Mio. t Kunststo (-2,6 % gegenüber 2013) wurden 2015 in Deutsch- landerzeugtundrund10,2Mio.t Kunststo (-3 %) zur Herstel- lung von Kunststo produkten im Inland genutzt. Die Verar- beitungsmenge wuchs um 2,6 % auf rund 12,1 Mio. t. Zuwächse kamen aus Verpackung, Fahr- zeugbau, Möbelindustrie und Medizintechnik, Rückgänge gab es im Bauwesen. Die werk- sto iche Recyclingmenge an- gefallener Kunststo abfälle be- trug knapp 2,7 Mio. t und damit 15 % mehr als 2013. Die Ver- wertungsquote lag über 99 %, wie bereits in den Jahren 2013 und 2011. Dabei wurden die zu Abfall gewordenen Kunststof- fe zu 46 (42) % sto ich und 53 (57) % energetisch verwertet. K-AKTUELL: Ihr Zahlen- werk ist für die Branche, für Technologieanbieter und für Medien ein Riesenfundus. Was sind die wichtigsten Ver- änderungen zwischen 2013 und 2015? Claus-Jürgen Simon: Wäh- rend die Produktion um rund 2,6 % geschrump ist, ver- zeichnete die Verarbeitungs- menge ein Plus in ähnlicher Größenordnung. In den jewei- ligen Einsatzbereichen ergaben sich keine wesentlichen Verän- derungen. Die Verwertung von Kunststo abfällen verläu sta- bil auf höchstem Niveau. Wich- tig ist dabei auch, wie die Studie im Übrigen belegt, dass im Be- reich der Kunststo verwertung die etablierten Marktstruktu- ren in Deutschland funktionie- ren und zukun sfähig sind. K-AKTUELL: Die für Sie größte Überraschung? Dr. omas Probst: Das Ver- werten gebrauchter Kunst- sto e wird immer mehr zum Wirtscha sfaktor. Im Zuge dieser Entwicklung konn- te die Consultic-Studie erst- mals einen Rückgang der ther- mischen Verwertung und eine Zunahme des Recyclings do- kumentieren. Claus-Jürgen Simon: Ein schö- ner Erfolg ist, dass sich seit Be- ginn der Datenerhebung die werksto iche Verwertung von 1,2 Mio. Jahrestonnen im Jahr 1994 auf jetzt 2,7 Mio. Jahres- tonnen mehr als verdoppelt hat. Verwertungsquote fest über 99 Prozent Neue Consultic-Studie belegt wachsende Mengen im Kunststo -Recycling K-AKTUELL: Was treibt das Plus in der werksto ichen Verwertung? Claus-Jürgen Simon: Haupt- treiber ist das zunehmende Re- cycling von Post-Consumer Abfällen. Die Zunahme der Re- cyclingmengen basiert im We- sentlichen auf zwei Faktoren: Zum einen auf einer Optimie- rung in den Bereichen Verpa- ckung, Haushalt (Flaschen), Transport, Gewerbe und In- dustrie (Folien) sowie in der Landwirtscha . Zum anderen werden in Deutschland die Sor- tierung und Au ereitung von Kunststo abfällen fortlaufend optimiert und ausgebaut. Dar- über hinaus haben die Preise in der thermischen Kunststo ver- wertung angezogen. K-AKTUELL: Was hat sich in der energetischen Verwertung verschoben? Dr. omas Probst: Die ener- getische Verwertung macht insgesamt 53 % aus und basiert einerseits auf der Behandlung in Müllverbrennungsanlagen zu 34,5 % und andererseits auf der Verwertung als Sekundär- bzw. Ersatzbrennsto e in Höhe von 18,5 %. Aufgrund der po- sitiven Entwicklung der Ab- fallbehandlung und des Recy- clings nimmt dadurch auch der Anteil der energetischen Verwertung ab. K-AKTUELL: Wird sich der Trend zur werksto ichen Verwertung weiter fortsetzen? Dr. omas Probst: Davon ist auszugehen. Innovationen tra- gen zu immer besseren Sam- mel- und Sortiertechniken bei. Darüber hinaus ist für den Verbraucher wichtig zu wis- sen, dass Kunststo abfälle ei- ner geordneten Kreislaufwirt- scha zugeführt werden – und nicht zur Vermüllung der Um- welt führen. K-AKTUELL: Wo gehen die wiedergewonnenen Rezykla- te hin? Claus-Jürgen Simon: Kunst- sto -Rezyklate ießen zu 38 % in den Bau, zu 25 % in die Ver- packung und zu 10 % in die Landwirtscha sowie mit 8 % bzw. 5 % auch in technische Applikationen wie Fahrzeug- bau und Elektrotechnik. Diese Wege werden wir kün ig in der Consultic-Studie sogar noch ausführlicher als bisher dar- stellen. K-AKTUELL: Wie viel Po- tenzial steckt noch in der Er- fassung und Verwertung von Kunststo abfällen in Deutschland? Dr. omas Probst: Es gibt noch ein weites Potenzial in der Verwertung von Kunststo en. Kunststo abfälle werden heu- te mehr und mehr als Rohsto - quelle verstanden. Und hier ist Deutschland nach wie vor Technologietreiber. Vielen Dank für die interes- santen Einblicke. Die seit Jahren in Politik, Wirt- scha und Wissenscha an- erkannte Studie bietet das einzige Gesamtbild zum Sto - strom Kunststo in Deutsch- land. Consultic führt sie alle zwei Jahre im Au rag von BKV, PlasticsEurope Deutsch- land, bvse, IK und VDMA-KuG durch. mlü www.bkv-gmbh.de BKV: Halle 7a, Stand SC-17 Claus-Jürgen Simon, Leiter des Geschä sbereichs Markt und Wirtscha bei PlasticsEurope Deutschland (links), und bvse- Recycling-Experte Dr. Thomas Probst präsentierten die aktuelle Consultic-Studie.

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